Ich möchte Ihnen hier eine Vorstellung geben, wovon dieser Kurs handelt – und wovon nicht:
Dieser Kurs stellt einen Leitfaden für Sie dar, wenn Sie aus eigenem Antrieb und eigener Kraft einen narrativen Animationsfilm erstellen möchten.
Ich werde Ihnen im Verlauf des Kurses raten, verschiedene Dinge zu tun, erkläre aber nicht, wie man diese Dinge im Detail angeht. Beispielsweise rate ich Ihnen, Skizzen zu zeichnen und ein Storyboard anzufertigen, liefere jedoch nicht die Zeichenschule gleich mit. Sie bekommen aber Tipps und Hinweise, wo Sie mehr zu den einzelnen Tätigkeiten finden. Gehen Sie also davon aus, dass Sie gelegentlich auf Vorschläge stoßen werden, die Sie nicht sofort einfach ausführen können. Lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen: Sie können in wenigen Tagen oder Wochen ausreichend Zeichnen lernen, um ein Storyboard anzufertigen. So ist es auch mit den anderen Fertigkeiten – außer vielleicht mit der Animationssoftware, die Sie einsetzen. Sie sollten ein Animationspaket zumindest teilweise beherrschen. Sie werden hier nicht lernen, wie man so eine Software bedient.
Genau genommen nicht! Es könnten auch 2D-Animationen sein, mit einer Software wie Flash oder Anime Studio Pro oder Sie erstellen die Animation “klassisch” per Stop-Motion. In diesem Kurs spreche ich zusammenfassend von der “Computeranimation”, weil wohl die meisten Animationsdesigner heutzutage softwaregestützt arbeiten.
Einen Animationsfilm im Alleingang zu produzieren, heißt nicht, dass Sie alles, was dazu nötig ist, perfekt beherrschen müssen. Aber Sie sollten schon viele unterschiedliche Disziplinen bearbeiten können. Weil Sie sich dabei so gut wie gar nicht mit Dritten abstimmen müssen, neigen Sie vielleicht dazu, einfach mal drauflos zu arbeiten. Und genau an diesem Punkt soll Ihnen dieser Leitfaden helfen, strukturiert und klar zu bleiben, realistisch in der Planung, Sie sollten stets wissen, warum Sie etwas tun und weshalb in dieser Reihenfolge.
Wenn Sie diesem Leitfaden folgen, dann wird Ihr Film sein Publikum erreichen. Vielleicht wird es nicht der beste Film der Welt – aber er wird fertig und das ist die Voraussetzung, um ihn einem Publikum zu zeigen! (Und wer weiß es schon: Vielleicht wird es der beste Film der Welt!)